Belle Fleur - Tagespflege Bitburg GmbH

Pflegekonzept

1. Einleitung

Das Pflegekonzept bildet den Strukturrahmen für den Aufenthalt unserer Gäste in der Tagespflege. Darin sind die Grundlagen der Arbeit im Pflege- und Betreuungsbereich schriftlich und verbindlich festgelegt und stellt den Handlungsrahmen für unsere Mitarbeiter dar.

2. Ziel

Das Konzept soll zur Transparenz und Orientierung der Gäste, Angehörigen, Betreuer und Mitarbeiter dienen. Es dient zur Außendarstellung gegenüber den zuständigen Behörden. Es ist unser Ziel erfolgreich und zum Wohle unserer Kunden unsere Leistungen zu erbringen und unser Angebot nach ihren Bedürfnissen ständig zu erweitern und zu verbessern.

Unter Einbeziehung und Mitverantwortung der Angehörigen, Betreuer und Ehrenamtlichen wird qualitätsgerechte Pflege geplant, ausgeführt und dokumentiert. Im Rahmen der Tätigkeiten erbringen die Mitarbeiter/innen der Tagespflegeeinrichtung grundpflegerische, behandlungspflegerische, soziale und hauswirtschaftliche Leistungen gemäß den gesetzlichen Grundlagen und Verordnungen. Bei Bedarf werden weiterführende und ergänzende Angebote vermittelt.

3. Darstellung der Tagespflege

Die Tagespflege hält 12 Gästeplätze vor. Sie befindet sich im barrierefreien Erdgeschoss des Hauptgebäudes des Bitburger Pflegezentrums mit eigenem Eingang. Die Einrichtung ist auch über den Haupteingang für alle gehbehinderten - und Rollstuhl-Gäste zu erreichen. Die Tagespflege wird als solitäre Einrichtung geführt. Sie liegt nahe dem Stadtzentrum von Bitburg. Die Einrichtung selbst besitzt eine Terrasse und die Möglichkeit für Spaziergänge in der direkten Umgebung. Im gleichen Gebäude befindet sich reaktiv – Ihr persönlicher Pflegedienst. Inhaber beider Einrichtungen ist Frau Anna-Maria Harms.

4. Pflegeleitbild

Das Pflegeleitbild beschreibt unser Menschenbild, die Zielsetzung und das Pflegeverständnis unseres pflegerischen Handelns. Unser Ziel ist, den Gästen einen Aufenthalt zu bieten, in dem sie mit ihren körperlichen, seelischen und geistigen Gegebenheiten ganzheitlich angenommen, unterstützt und begleitet werden. Wir geben dem Gast Hilfestellung bei der Suche nach Sinnerfüllung.

5. Pflegemodell

Grundlage unseres pflegerischen Handelns ist das Pflegemodell nach Krohwinkel. In unserem Pflegeleitbild haben sich alle Mitarbeiter unseres Pflegedienstes zu gemeinsamen Grundsätzen pflegerischen Handelns verpflichtet. In unserem Unternehmensleitbild haben wir unsere Werte und Ziele festgehalten.

Nachdem in einem Aufnahmegespräch die pflegerelevanten Daten erhoben werden (Anamnese), wird die Pflege fachlich geplant (Pflegeplanung), nach neuesten pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen unter Einbeziehung unserer Pflegstandards durchgeführt, regelmäßig ausgewertet und überarbeitet. Um einen erfolgreichen Pflegeverlauf zu gewährleisten werden die Ressourcen unserer Patienten in der Pflegeplanung berücksichtigt und gefördert um ein größtmögliches Maß an Unabhängigkeit für sie zu erhalten oder wiederzuerlangen.

6. Aussagen zum Pflege- und Betreuungssystem

Unsere Pflege- und Betreuungsorganisation erfolgt im Bezugspflegesystem auf der Grundlage des Pflegeprozesses. Eine Pflegefachkraft ist kontinuierlich für die Pflegeprozessplanung einer bestimmten Anzahl von Gästen verantwortlich. Die Auswahl der Gäste richtet sich nach dem Stellenumfang eines Mitarbeiters. Die Gäste werden namentlich der Pflegefachkraft zugeordnet. Die Bezugspflegekraft wird vertreten durch die anderen Pflegefachkräfte oder Pflegehelfer. Die Bezugspflege bildet die Basis zur Entwicklung einer Vertrauensbeziehung und gibt den Gästen und ihren Angehörigen Sicherheit. Die Bezugspflegekraft ist für die Erfassung von Problemen, Ressourcen, Besonderheiten, Zielen und Maßnahmen verantwortlich, damit eine Pflege nach dem PDCA-Zyklus (Planen, Durchführen, Überprüfen, Anpassen) stattfindet.

7. Aussagen zum Pflegeprozess

Der Pflegeprozess ermöglicht eine zielgerichtete und ganzheitlich orientierte, individuelle Pflege. Die Pflegeplanung bietet einen strukturierten Rahmen für die professionelle Pflege. Es beschreibt die logisch aufeinander folgenden Schritte eines Problemlösungsprozesses.

8. Aussagen zum Dokumentationssystem

In unserer Einrichtung wird das Dokumentationssystem unseres Softwareanbieters verwendet. Die Dokumentation und Auswertung erfolgt papierlos und kann bei Bedarf auch direkt mit dem Kunden am Tisch über ein Tablet geführt werden. Sämtliche Arbeitsschritte werden nach neuesten pflegewissenschaftlichen Kenntnissen durchgeführt.

Zur Dokumentation gehören insbesondere:

  • Biographiearbeit zur Ressourcenerfassung
  • Risikoerfassung zur Erkennung von Problemen
  • Intervention unter Berücksichtigung der Selbstbestimmung und Wünsche eines jeden Gastes
  • Überprüfung der Maßnahmen unter Berücksichtigung der Zielvereinbarungen nach dem System des PDCA-Zyklus

Möchte der Kunde unsere Leistungen in Anspruch nehmen, wird ein Kostenvoranschlag und ein Pflegevertrag erstellt. Alle ermittelten Daten werden unter Berücksichtigung von Datenschutz und Schweigepflicht gespeichert und behandelt.

9. Aussagen zur innerbetrieblichen Kommunikation

Ein Organigramm veranschaulicht die Kommunikationswege unserer Einrichtung. Zur innerbetrieblichen Kommunikation gehören das Besprechungswesen und das Dokumentationswesen. Dadurch ist für alle Mitarbeiter ein handlungsorientiertes Arbeiten sichergestellt

10. Aussagen zum Qualitätssicherungssystem

Im § 114 SGB XI des Pflegeversicherungsgesetz sind Grundsätze und Maßstäbe für die Qualität und Qualitätssicherung sowie das Verfahren zur Durchführung von Qualitätsprüfungen verbindlich festgelegt. In unserer Einrichtung führen wir interne und externe Qualitätssicherungsmaßnahmen durch:

Interne Qualitätssicherungsmaßnahmen

  • die Einrichtung von Qualitätszirkeln
  • die Entwicklung, Anwendung und Weiterentwicklung von Standards/Konzepten
  • Pflegevisiten mit Ergebnisbesprechungen
  • die Entwicklung, Anwendung und Weiterentwicklung eines Qualitätsmanagementhandbuches
  • Beschwerdemanagementverfahren
  • Fort- und Weiterbildung

Externe Qualitätssicherungsmaßnahmen

  • externe Qualitätszirkel
  • Teilnahme am Arbeitskreis Tagespflege des bpa
  • Teilnahme an Pflegekonferenzen
11. Aussagen zur Leistungsbeschreibung

Für unsere Gäste erbringen wir dem Pflegebedarf sowie dem Gesundheitszustand entsprechende Pflege- und Betreuungsleistungen nach dem SGB XI:

  • Unterstützung bei der Körperpflege
  • Unterstützung bei der Ernährung
  • Leistungen der medizinischen Behandlungspflege
  • individuelle Betreuung und aktivierende Hilfen
  • Soziale Betreuung mit dem Ziel Vereinsamung, Apathie, Depressionen und andere psychische Störungen sowie Immobilität zu vermeiden
  • symptomorientierte Therapie mit dem Ziel die Fähigkeiten des Sprechens, Greifens, Fühlens, Zuordnens und Erkennens zu aktivieren
  • Bewegungstherapie / Gymnastik mit dem Ziel die Beweglichkeit und Koordination zu trainieren und zu erhalten
  • Beschäftigungstherapie mit Angeboten aus dem handwerklichen, spielerischen und hauswirtschaftlichen Bereich
  • Krankengymnastik: wird durch externe Fachkräfte, die in die Tagespflege kommen, eigenverantwortlich angeboten
  • stabile Rituale / Begrüßung, Mahlzeiten mit fest bestehendem Ablauf
  • feste Zeiten im Tagesablauf, in den Aktivitäten, Mittagsruhe
  • Aktivitäten – stabile Tages-, Wochen- und Monatsplanung
  • stabiler Personalstamm
  • Fahrdienst für Hin- und Rückfahrt
12. Aussagen zur Kooperation mit anderen Diensten

Die Belle Fleur – Tagespflege Bitburg GmbH kooperiert im Bereich der Tagespflege mit externen Anbietern in folgenden Leistungsbereichen:

  • Fahrdienst
  • Speisenversorgung (Mittagstisch)
  • Wäscheversorgung
  • Hausreinigung
13. Aussagen zur Zusammenarbeit mit Angehörigen/Betreuer

Die Mitarbeiter der Tagespflege kooperieren möglichst eng mit den Angehörigen und Betreuern, um die Interessen, Wünsche und Bedürfnisse der Gäste in unserer Pflege- und Betreuungsarbeit in optimaler Weise berücksichtigen zu können. Besonders bei der Erhebung der Biografie und der Ess- und Trinkgewohnheiten sind wir auf die Unterstützung der Angehörigen angewiesen. Auch in der Integrationsphase sowie in Krisensituationen (schwere Erkrankung, Heimweh, psychische Störungen) ist diese Arbeit mit Angehörigen unverzichtbar. Es werden regelmäßig Angehörigen-Beratungsgespräche durchgeführt. Bei Bedarf werden Hilfeleistungen beim Kontakt zu Behörden und Ämtern angeboten.

14. Aussagen zur räumlichen Ausstattung

In der Tagespflege werden 12 Tagespflegeplätze angeboten. Für eine ausreichende Pflege und Betreuung unserer Gäste stehen uns folgende Räume zur Verfügung.

  • ein großer Aufenthaltsraum
  • zwei Ruheräume
  • eine Küche
  • ein behindertengerechtes Duschbad mit Toilette und Waschbecken
  • eine behindertengerechte Toilette
  • ein Therapieraum
  • ein Beratungsraum
  • ein Lagerraum
  • eine Terrasse
15. Aussagen zur personellen Ausstattung

Die Personalausstattung ist der Auslastung und dem Pflege- und Betreuungsbedarf angepasst sichergestellt. Der Fachkräfteanteil beträgt, wie in der Heimpersonalverordnung gefordert, mindestens 50 %. Zurzeit sind folgende Berufsgruppen in der Tagespflege tätig:

  • Pflegefachkräfte
  • Pflegehilfskräfte
  • Servicekräfte

Dieses Personal wird entsprechend der Belegung und Auslastung der Tagespflegeeinrichtung angepasst und durch geeignetes Personal ergänzt.

16. Aussagen zur sachlichen Ausstattung

Neben Tischen und Stühlen mit Armlehnen ist für jeden Gast auch ein Ruhesessel vorhanden. Im Bedarfsfall ist auch ein Pflegebett vorhanden. Für Gäste, die sich mittags nicht hinlegen möchten, gibt es eine Sitzecke mit Sessel und Sofa.

Das Bad enthält einen Pflegeschrank, der entsprechende Pflegeutensilien für die Gäste enthält. Ein Ruheraum ist zusätzlich mit einem Pflegewagen ausgestattet.

Für die Betreuung stehen Spiele, Bücher, Zeitschriften, Bastelmaterialien zur Verfügung. Morgens wird eine Tageszeitung für die Zeitungsrunde geliefert.

Im großen Aufenthaltsraum steht eine Multimediaanlage und ein Fernseher, die auch für Musik oder Filme je nach Wunsch der Gäste, für Präsentationen und Therapie genutzt werden. Außerdem steht eine Wii-Konsole mit seniorengerechten Spielen zur Verfügung.

Die Blumenkästen und –kübel auf der Terrasse werden z. T. auch zur Aussaat von Kräutern genutzt, die dann beim Essen oder Kochen verwendet werden.

17. Zielgruppen

Dem verständlichen Wunsch älterer Menschen, solange wie möglich in der häuslichen Umgebung zu leben, möchten wir mit dem Angebot der Tagespflege entsprechen.

Durch die Tagespflege soll betreuungsbedürftigen, verwirrten und vergesslichen Menschen ermöglicht werden, eine Heimaufnahme hinauszuzögern, indem durch das tägliche Miteinander die körperliche und geistige Beweglichkeit gefördert und durch entsprechende Therapieangebote unterstützt wird. Darüber hinaus werden betreuende Angehörige bestmöglich entlastet und kompetent begleitet.

Mit der Tagespflege richten wir uns an folgende Zielgruppen:

  • Menschen, die von ihren Angehörigen gepflegt werden
  • Menschen, die in ihrer eigenen Wohnung leben und sich oft isoliert fühlen
  • Menschen, die wegen ihrer körperlichen Beeinträchtigungen Unterstützung und Hilfe benötigen
  • Alte und kranke Menschen, die nach einem Krankenhausaufenthalt geschwächt sind und Unterstützung im täglichen Alltag benötigen

Folgende Kriterien sind bei der Aufnahme zu bedenken:

  • Transportfähigkeit des Gastes
  • Gesundheitszustand
  • Gruppenfähigkeit

Zugangsvoraussetzungen sind:

  • die Einstufung in einen Pflegegrad Pflegestufe gem. SGB XI
  • die bestehende Gehfähigkeit und Mobilität bei der Aufnahme

Von der Aufnahme ausgeschlossen sind:

  • bettlägerige Patienten
  • psychisch veränderte Gäste mit aggressiven Tendenzen
  • psychisch veränderte, mit ausgeprägter Weglauftendenz
  • gruppenunfähige Menschen

Im Einzelfall wird die Entscheidung, ob eine Aufnahme möglich ist, nach einem Probetag vom Leitungsteam besprochen und entschieden.

18. Ziele und Inhalte der Arbeit

Das Programm unserer Tagespflegeeinrichtung wird so gestaltet, dass die Tagesgäste Möglichkeiten zur freien Beschäftigung haben und ihnen gezielte Programmangebote gemacht werden. In der Zeit der freien Beschäftigung machen unsere Mitarbeiter Vorschläge und geben Anregungen zu selbständigen Aktivitäten allein oder in Gruppen. Mit diesem Angebot sollen die Selbstbestimmung und Selbstständigkeit gefördert werden. Folgende, gezielte Angebote werden gemacht:

  • Alltagstraining (z.B. Toilettentraining)
  • Gruppenangebote abgestimmt auf Gruppenstärke und Teilnehmer
  • Gymnastik zum Erhalt und zur Verbesserung der motorischen Fähigkeiten
  • Hirnleistungstraining
  • Basteln und Werken
  • Einzeltherapie

Wichtig für eine Einrichtung der Tagespflege ist ein strukturierter Tagesablauf, der mit geplanten Aktivitäten abwechslungsreich gestaltet ist.

19. Tagesablauf in der Tagespflege (Öffnungszeiten werktags Montag bis Freitag)
  • 08:00 – 09:00 Uhr Eintreffen der Tagesgäste
  • 08:45 – 09:30 Uhr gemeinsames Frühstück
  • 09:30 – 10:00 Uhr Zeitungsrunde
  • 10:00 – 11:45 Uhr Beginn der gemeinschaftlichen Aktivitäten, wobei die Gäste nach ihren Fähigkeiten und Interessen entsprechend aktiviert werden sollen, z. B.: Gedächtnistraining, Singkreise, Toilettentraining, Basteln und Werken, etc. Diese Aktivitäten werden in Gruppen und Einzelaktivitäten durchgeführt je nach Fähigkeit des Gastes.
  • 11:45 – 12:00 Uhr Vorbereitungen für das gemeinsame Mittagessen (Tischdecken etc.)
  • 12:00 – 12:45 Uhr gemeinsames Mittagessen
  • 12:45 – 14:00 Uhr individuelle Mittagsruhe
  • 14:00 – 16:00 Uhr Gruppen und Einzelaktivitäten unter Berücksichtigung der Biografie, Gestaltung durch ehrenamtliche Mitarbeiter sehr flexibel und vielseitig.
  • 16:00 – 16:45 Uhr gemeinsames Kaffeetrinken
  • 16:45 – 17:00 Uhr Heimfahrt der Gäste

Während des Aufenthalts in der Tagespflege können auch kooperative Dienstleistungen in Anspruch genommen werden z. B. Fußpflege, Frisör, Krankengymnastik die durch den Kunden in Absprache mit der Einrichtung organisiert werden.